It’s the relationship, stupid! (Part DCXXXVII)

An anderen Stellen und hatten wir ja schon ausführlich erörtert, dass Menschen, die sich nicht einbringen und dann über Ohnmacht klagen, der ältesten Illusion erliegen, seit Menschen in Gruppen und Gemeinschaften zusammen leben (also seit „schon immer“):

Der Illusion keine Rolle zu spielen, kein Gewicht, keinen Einfluss auf andere zu haben, weil die Art und Weise, wie man andere Menschen faktisch und unweigerlich beeinflusst, sich einfach par tout nicht SO abspielen will, wie man sich das naiverweise in seinem eigenen kleinen Kopf vorstellt. Und sich daraus: aus diesen falschen Vorstellungen, die man auch gegen unzählige Erfahrungen und Evidenz nicht aufgeben möchte, eben der traurige und überflüssige Eindruck der Ohnmacht ergibt…

Aber allein solche Beispiele wie das von Mimi Silbert, die durch reines „Zusammenleben“ im Delancey Street Programm unzählige Menschen nachhaltig beeinflusste, Menschen, die von den üblichen, menschenverwaltenden Systemen bereits als „unveränderbare Psychopathen“ eingestuft und aufgegeben waren, zeigen, was dort nicht genutzt wird, wo über mangelnden Einfluss und die „Trägheit der Menschen“ geklagt wird:

Kontakt.

Kontakt wird nicht genutzt. Beziehung wird nicht genutzt. Dasein wird nicht genutzt. Verbundenheit wird nicht genutzt.

Denn jeder Einzelne von uns ist die größtmöglich denkbare Intervention in die menschliche Welt und die verschiedenen menschlichen Gemeinschaften. Einfach, indem wir da sind und indem wir uns NICHT entziehen, sondern stellen und da sind. Kontakt NICHT vermeiden. Indem wir die tausenderlei möglichen Fluchtmöglichkeiten vor uns selbst NICHT nutzen. Indem wir uns stellen, so wie wir sind. Indem wir Reibung, indem wir Beziehung von unserer Seite aus ermöglichen, indem wir uns verletzlich und angreifbar machen, indem wir sehenden Augen und offenen Herzens „soziale Risiken“ eingehen…

Indem wir uns den Satz NICHT sagen: „Ich will nie wieder verletzt werden“. Und daher NICHT „aus dem Kontakt gehen“.

Mit Blick auf solche Beispiele wie das von Mimi Silbert hoffe ich, dass wir das nächste Mal, wenn wir uns ohnmächtig fühlen – in unserem Unternehmen, in unserer Familie – uns unserer Macht bewusst sind.

Und das wir uns auch dessen bewusst sind, was wir gewöhnlich „in diesen Beziehungen“ alles NICHT tun, was uns dann mitten hinein in diese schönsten Ohnmachtsgefühle führt…

Und ich hoffe auch, dass wir an unsere Macht denken, wenn uns das nächste Mal eine „klagende“ Führungskraft, ein klagender „Mitarbeiter“ oder ein über seine privaten Beziehungen klagender Freund über den Weg läuft (…was so sicher passieren wird, „wie das Amen in der Kirche“…)

Und ich hoffe, das wir unsere Beziehungsmächtigkeit so gut wie nie vergessen, solange wir „aktive Eltern“ sind

„Die Wahrheit ist“: Wir wollen unsere Macht einfach höchst ungern wahr haben. – Und beklagen uns DANN über unseren fehlenden Einfluss und unsere Ohnmacht.

Dafür gibt es einen Ausdruck, der glücklicherweise in den letzten Jahren eine ganz neue Popularität erlangt hat:

„DU OPFER!“

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